Deutschkurs in Sarnen

Flüchtlinge helfen Flüchtlingen

Sarnen, Mai 2017. Aus einer Initiative von Flüchtlingen entstand das Pilot-Projekt «Deutschkurs in Sarnen». Als niederschwelliges Angebot richtet sich der Kurs an die Bewohner einer Unterkunft für Asylsuchende in Sarnen.

kartenspielFoto (stellvertretend): Christian Fischer

Asylsuchende und Flüchtlinge im Kanton Obwalden haben wöchentlich zwei- beziehungsweise dreimal Deutschunterricht. Vor dem Wechsel ins nächste Niveau liegt jeweils eine mehrwöchige Pause. Jede Menge Zeit also, das Gelernte wieder zu vergessen. Auch wer in Eigenregie Youtube und Grammatik-Bücher durchackert, kommt an seine Grenzen. Eine Sprache lernt man bekanntlich erst durch das Sprechen. Doch wie sollte dies möglich werden?

Abdulhadi (21) kam mit der Idee zu mir, zusätzliche Übungsstunden für motivierte Deutschlerndende zu organisieren. Ich besuchte zu dieser Zeit den Lehrgang «Fremdsprachen unterrichten für Erwachsene» von der Migros Klubschule in Bern. Während der achtmonatigen Ausbildung mussten ich eine Klasse unterrichten, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Dies brachte mich auf die Idee, bei der Klubschule anzufragen, ob für die Region Zentralschweiz noch Übungsgruppen benötigt werden.

Innert einer Woche meldeten sich gleich zwei angehende Sprachlehrerinnen bei mir.

Und wir erhielten Gastrecht in der Colorbox in Sarnen. Zweimal pro Woche werden nun das Malatelier und der Bandraum der Colorbox in Unterrichtsräume umfunktioniert. Für die Menschen, die in einer Asylunterkunft wohnen und teils seit mehreren Monaten oder gar seit über einem Jahr auf einen Asylentscheid warten, bedeutet dies eine zusätzliche Lektion Deutsch pro Woche.

Ob dies einen Unterschied macht? Sie haben ja immer noch keinen Kontakt zu Einheimischen, mit denen sie das Gelernte so intensiv üben könnten, dass sie bald fliessend sprechen. Das stimmt. Ohne das persönliche Engagement von Einheimischen ist Integration nicht möglich.

Doch es entstand etwas, was schwer in Worte, geschweige denn in Statistiken zu fassen ist: Ein Raum ohne Angst, ein Raum der Ermutigung. Abdulhadi, der Initiator des Projekts begrüsste die Lernenden am ersten Unterrichtstag mit den folgenden Worten: «Hier dürft ihr Fehler machen, denn nur aus Fehlern lernt man. Wenn ihr über die Türschwelle tretet, lasst die Angst draussen.»


Kontakt:
__ Abdalhadi Abdallah, ,
__ Olivia Fischer, , .

Verweise:
__  Ausschreibung für freiwillige KursleiterInnen

Reallabor «Eritrean Diaspora Academy»

Exil-EritreerInnen nehmen das Heft in die eigene Hand.
Der Eritreische Medienbund Schweiz lädt ein zu einem dreitägigen Reallabor der Eritrean Diaspora Academy vom 7. – 9. April 2017 in der Roten Fabrik Zürich.

Eintritt gratis. Kollekte. ↗ Karte.

Eritrean Diaspora Academy 7.-9.4.2017 Rote Fabrik Zürich
Zürich, April 2017. Die Eritrean Diaspora Academy ist ein Kunstprojekt, welches junge EritreerInnen befähigen soll, ihre Integration in der Schweiz selbst zu gestalten und gleichzeitig ihre Kultur zu konservieren. Die Grundlagen für die Bildungsinstitution entstehen während des dreitägigen Reallabors.

Der Event startet am Freitag mit einer Feier und fliegenden Diplomhüten für die 50 jungen EritreerInnen, die bereits im Voraus eine Einführungswoche (imp!act for refugees) absolvierten.

Am Samstag, dem 8. April, werden in vier Podien mit Eritreischen und Schweizer Persönlichkeiten die Themen Medien und Vorurteile, Frauen, Macht und Gesetz sowie Integration und Kultur analysiert und Integrationsherausforderungen in der Schweiz aufgezeigt.

Am Sonntag laden Seminare alle Interessierten ein, diese Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam Ideen für die zukünftige Akademie zu erarbeiten.

Das Rahmenprogramm bietet Filme, interkulturelles Theater von FutStep, Musik und kulinarische Momente.


Der dreitägige Event wird vom Eritreischen Medienbund Schweiz in Kooperation mit dem Verein connact und United Changemakers organisiert.


Medienecho:


Prämierungen:
__  Anerkennungspreis im regionalen Final in Buchs SG des Jugendprojektwettbewerbs 2017.


Verwandte Projekte:
__  Blackbox Eritrea? (2016)
__  «In Gärung geraten — Injera» (2015)
__  Zelteretten (2014)
__  Austauschprojekt Eritrea — Schweiz (2013)

Deutschkurs in Sarnen (Ausschreibung KursleiterInnen)

Flüchtlinge helfen Flüchtlingen

Sarnen, März 2017. Aus einer Initiative von Flüchtlingen entstand das Pilot-Projekt «Deutschkurs in Sarnen». Als niederschwelliges Angebot richtet sich der Kurs an die Bewohner einer Unterkunft für Asylsuchende in Sarnen.

Für den Deutschkurs suchen wir noch Personen mit folgendem Profil:

Freiwillige Kursleiter/in

Anforderungen

  • Vermittlung von Grammatik und Wortschatz auf Niveau A2/B1.
  • Förderung des Lese- und Hörverständnisses.
  • Bei entsprechender Qualifikation: individuelle Lernbegleitung.
  • Interesse für bedürfnisorientierten Unterricht.

Gut zu wissen

  • Häufigkeit und Zeitpunkt der Lektionen werden in Absprache mit dem Kursleitenden festgelegt.
  • Spesen werden pauschal vergütet.
  • Wird als Kursgruppe für das SVEB I-Zertifikat für Sprachkursleiter/in anerkannt.
  • Die Klasse kann auf Wunsch von zwei Kursleitenden im Jobsharing unterrichtet werden.

Kontaktperson für Rückfragen: Abdalhadi Abdallah
,

Bewerbung: Bitte an Olivia Fischer per Telefon , oder ein kurzer Beschrieb Ihrer Fähigkeiten und Motivation an.


Verweise:
__  Deutschkurs in Sarnen

Blackbox Eritrea?

Fünf Schweizer Politiker reisten im Februar 2016 nach Asmara. Sie konnten jedoch weder Gefängnisse noch Polizeistationen noch Gerichte besuchen. Ist Eritrea also eine Blackbox?

Das Wochenende vom 15.–16. Oktober 2016 in der Roten Fabrik in Zürich liefert die Antworten: Fachpersonen aus Eritrea und der Schweiz informieren am Samstag an einem prominent besetzten Podium und am Sonntag vielfältig und persönlich beim «Open the blackbox – meet the experts.» – Eintritt gratis. Kollekte. ↗ Karte.

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Organisation: Eritreischer Medienbund, connact.ch, archiv.nihhina.ch, Rote Fabrik.

Programm

Samstag, 15. Oktober 2016

  • 14 – 19 Uhr Einführung Eritrea, Podium, Diskussion, Kurzfilm
  • 19.00 Uhr Eritreisches Essen
  • 20.30 Uhr Theatergruppe Futstep «Blackbox Zukunft?»
  • 21.00 Uhr Musik und Tanz, Abrar Osman mit Embi Nmilki

Sonntag, 16. Oktober 2016

Weitere Informationen:
__  Flyer herunterladen.
__  Meldungen und Berichte auf der Facebook-Seite anschauen.
__  SRF Echo der Zeit 15.10.2016: Wie schlimm ist Eritrea wirklich? (4’37“)

Eritrea

Ein Land, das wegen seiner grossen europäischen Diaspora bekannt wurde. Mit rund 30‘000 Personen ist die eritreische Diaspora in der Schweiz eine der grössten Europas.
Ein Land, das militarisiert ist bis auf die Zähne, in dem es keine Pressefreiheit gibt und aus dem monatlich bis 5‘000 Menschen fliehen – trotz Schiessbefehl an den Grenzen.
Ein Land, über das in der Schweiz in den Medien und an Stammtischen oft polemisch diskutiert wird.
Ein Land, das die Meinungen spaltet.

Exilkünstler bei PUSH

Luzern, Januar 2016. PUSH ist ein Pilotprojekt der HSLU Design & Kunst. Das Projekt wurde in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Studierenden von Bachelor und Master, Dozierenden, Forschenden und Assistierenden der HSLU durchgeführt. Im Zentrum stand eine Sammelausstellung von Werken die an der HSLU Kunst und Design entstanden. Diese diente als Plattform um über gesellschaftspolitische Themen nachzudenken und sich durch eine gemeinsame Erfahrung zu verbinden.

nihhina unterstützte das Organisationsteam, über die Hochschulgrenzen hinaus zu kommen und mit einem geflüchteten Kunstschaffenden zu solidarisieren. Nicht etwa durch Hilfe sondern durch ein gemeinsames Projekt auf Augenhöhe. Es entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit und eine Freundschaft mit dem syrischen Fashion Designer und Exilkünstler Feras Dabboura.

Zusammen mit Christian Fischer stellte er das Werk Freiheitsdämmerung aus und vertrat am Podiumsgespräch unter anderem Exilkünstler, die oft enorme Hürden überwinden müssen, um es an eine Hochschule zu schaffen. Kernthemen waren mögliche Möglichkeiten des Einbezugs: Ein Atelierplatz mit Begleitung durch Studierende, Zusammenarbeit mit einer Designklasse oder mit einzelnen Studierenden, Gastdozentur um das Handwerk von Exilkünstlern wie Feras zu lernen, Austausch mit der Forschungsabteilung, usf.

Für PUSH war Feras Dabboura eine grosse Bereicherung und öffnete neue Blicke auf Kunst und Gesellschaft. Eine weitere Auseinandersetzung mit Exilkünstlern ist sowohl von Studierenden, Dozierenden und Hochschulleitung sehr erwünscht. nihhina ist bereit die Unterstützung fortzuführen.


 

„Freiheitsdämmerung“

Im Rahmen der gesellschaftspolitischen Ausstellung PUSH der Hochschule Luzern, Design & Kunst, stellte der Exilkünstler und Fashion Designer Feras Dabboura zusammen mit dem Künstler Christian Fischer die Arbeit „Freiheitsdämmerung“ aus.

Das Werk besteht aus vier Teilen: Einem Bild, zwei Objekten und einer Installation mit Sound.

In den vier Stationen untersuchten die beiden Künstler die Frage, wie Kunst eine soziale Bewegung unterstützen kann, wie Kunst zur Revolution ermutigen und wie Kunst aufdecken und Zeugnis über Geschehnisse ablegen kann.

  1.  Kinder der Revolution
    Kohle auf Holz, 140 x 130 cm, 2016.
    In Erinnerung an die Kinder von Dar’a ist in arabischer Schrift mit Kohle ‘hurryie’ (‘Freiheit’) auf eine Wand geschrieben.
  2.  Nachtigall der Revolution
    Verkohlter Kehlkopf, Kupfersockel, Kartonsockel. 150 x 60 x 30 cm, 2016.
    In Erinnerung an Ibrahim Quashush, dessen Lied „Yalla, irhal ya Baschar“ zum Symbol der Macht der Demonstrantenlieder wurde. Mit durchschnittener Kehle und entfernten Stimmbändern
    trieb seine Leiche am 4.7.2011 im Fluss Orontes. (Youtube: Demonstranten in Hama, Syrien 2011.)
  3. Künstler der Revolution
    Zehn angekohlte, zerbrochene Bleistifte, Kupferschachtel, Laserprint auf Papier. 150 x 60 x 30 cm, 2016.
    In Erinnerung an die Karikaturen von Ali Ferzat, dem bekanntesten Karikaturisten im arabischen Raum, der mit seinen Karikaturen während der Revolution in Syrien die Diktatur kritisierte. Ihm wurden daraufhin alle Finger gebrochen. (Youtube: Ali Ferzat im Interview mit CNN, 2012.)
  4. Freiheitsdämmerung – Dunkel der Nacht
    Kartonkisten, gestapelt, Soundinstallation, 8min. Loop. 360 x 180 x 180 cm, 2016.
    Der Raum versinnbildlicht eine Folterzelle in einem der Gefängnisse von Damaskus. Es steht für das Gefühl der Leute in Syrien, die von einer Diktatur unterdrückt werden und trotz all dem Schrecken und der Ungewissheit nie die Hoffnung auf die Freiheit verlieren. Während der Revolution sangen Gefangene ein Gedicht der Hoffnung. Es gab ihnen Kraft in der Dunkelheit der unterirdischen Foltergefängnisse, die unmenschliche Behandlung zu überstehen. In der Installation wird das Lied von einer männlichen Stimme während acht Minuten mit unterschiedlicher Intensität wiederholt und über zwei Lautsprecher im Loop abgespielt.

    ‘Die Dunkelheit der Nacht wird noch dunkler.
    Doch wir fürchten uns nicht vor dem Dunkeln.
    Denn jedesmal nach der Dunkelheit
    kommt das Licht der Dämmerung.’

Selam Weldu – Afrikanischer Tanz

1511.00_1078--salam+--0623x0415Foto: Lesley Kennel

Sarnen, November 2015: Selam Weldu, begnadete Tänzerin, Lehrerin und erfolgreiche TV-Performerin lädt uns auf eine traumhafte Reise ein nach Afrika, wo sich der Ursprung vieler Tänze befindet.

Ort: Kantonsschule Sarnen.
Sprache: Englisch.

Herausragend und mit fundiertem Know-How unterrichtet sie traditionellen afrikanischen Tanz aus neun verschiedenen Ethnien. Zeitgenössischer, moderner afrikanischer Tanz rundet ihr Profil ab. Ihre langjährige Erfahrung, ihr Wissen und Talent machen sie zu einer einzigartigen Lehrerin für einen Tanz, welcher mitreisst.

Kontakt:oder.


Weitere Künstler:
__ Künstler im Exil

Pfadi: Interkulturelle Öffnung

nihhina stellt die Leiter des Ressorts „Interkulturelle Öffnung“ des Kantonalverbands der Pfadi SG/AR/AI.

Engagement für geflüchtete Kinder und Jugendliche

Am Wochenende vom 14./15. November 2015 trafen sich die Pfadis zur nationalen Delegiertenversammlung in Champéry. Rund 140 Delegierte der 22 kantonalen Pfadiverbänden stimmten über strategische und programmatische Inhalte der Pfadi in der Schweiz ab und riefen dazu auf, sich für von Krieg betroffene Menschen zu engagieren.

Im Kantonalverband St. Gallen-Appenzell wurden Olivia Fischer v/o Ombra und Christian Fischer v/o Pronto für das neue Ressort „Interkulturelle Öffnung“ einberufen.

Pronto und Ombra

Beide haben Kontakte zu Kindern und Jugendlichen mit einer Fluchtgeschichte und WG-Erfahrung mit geflüchteten Personen. Ihr Pilotprojekt war ein Familien-Pfadilager mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Bei Gesprächen mit gleichaltrigen, geflüchteten Leuten kommen Ombra und Pronto immer wieder auf die Pfadi zu sprechen: „Wenn andere Jugendliche zum ersten Mal von der Pfadi hören, denken sie, es ist ja nur Kinder-Hüten. Wir erzählen dann, wie wir Selbständigkeit, Offenheit und Teamgeist in der Pfadi gelernt haben. Wenn es uns gelingt, Kinder und Jugendliche, welche vor dem Krieg geflohen sind, auf Leiterstufe zu bringen, leisten wir einen grossen Beitrag zum Zusammenhalt in der Gesellschaft.“

„Die Bereitschaft unter Pfadis, auf Flüchtlinge zuzugehen, ist gross. Wir vermitteln Kontakte zu Familien und empfehlen den Leitern, das erste Mal persönlich am Wohnort der Kinder und Jugendlichen vorbeizugehen“, betont Pronto. Unterstützt werden sie dabei vom Verein nihhina – ein Verein für interkulturelle Freundschaften, Bekanntschaften und Nachbarschaften.

Kontakt:

www.archiv.nihhina.ch
www.pfadi-sgarai.ch

«In Gärung geraten — Injera»

Injera TellerFoto: Christian Fischer

Luzern, September 2015. Zwei künstlerische Interventionen zur Installation «in Gärung geraten» von Valentin Beck und Adrian Rast zusammen mit dem Kollektiv Wandelwerk in der Ausstellung «Diamonds Always Come in Small Packages».

Es gärt!

Momentan wird in Medien und Politik viel über Eritrea und die eritreischen Migrantinnen und Migranten diskutiert. Es gärt!
In der eritreischen Küche gärt es ebenfalls: Mit Hilfe von Gärung bereiten Eritreer und Eritreerinnen ihr traditionelles Sauerteigfladenbrot «Injera» zu.
Aber nicht nur beim Fladenbrot gärt es, es gärt auch bei den Menschen. Viele von ihnen engagieren sich mit gewaltlosem Widerstand gegen die Diktatur in ihrem Heimatland.

Ein Stück eritreisches Neuland

Das Künstlerduo Adrian Rast und Valentin Beck startet zusammen mit dem Kollektiv Wandelwerk (u.a. Christian Fischer und eritreische Menschen aus Luzern) einen Versuch: Gemeinsam setzen sie einen Injerateig auf und lassen diesen drei Tage lang gären. Aus ihm backen sie dann auf einem Minikohlenmeiler (einem Pyrolyseofen) eritreische Fladenbrote. Dabei entsteht auch Kohle, welche zum Herstellen von fruchtbarer Erde verwendet wird.
Gemeinsam mit den eritreischen Luzernerinnen und Luzernern schaffen die Künstler damit ein Stück eritreisches Neuland. So wird der Anstoss für ein weltweites Projekt zu einer Neukultivierung und Demokratisierung Eritreas gegeben.


Termine:

  • Ansetzen der Injera
    Mittwoch, 23.09.2015, 19 Uhr
    Kunstmuseum Luzern
    In Anwesenheit der Künstler Valentin Beck und Adrian Rast und dem Kollektiv Wandelwerk.
    Begegnungen und Gespräche sind erwünscht!
  • in_gaerung,flyer--200x300.p1Zubereitung der Injera
    und eritreischer Beilagen
    auf dem Pyrolyseofen
    Samstag, 26.09.2015, 17 Uhr
    Hinterhof Teiggi, Schachenstrasse 15, Kriens.
    Gemeinsames Essen. Anschliessend Schaffung von eritreischem Neuland.

Verweise:


Weitere Projekte des Kollektivs Wandelwerk:
__  Kollektiv Wandelwerk: «Das erste Mahl» und …

Kinderlager

1507.30_148-schnitzeljagd-lesen--0960x0640-f50Foto: Wolfram Fischer

Wolfertswil, Juli 2015. Für drei Tage wird unser Haus zum Lagerhaus: Zu neunt, am dritten Tag noch zu sechst, kochen, basteln, spielen und musizieren wir eritreisch-kurdisch-schweizerisch. Zweimal gehen wir auf dem Bauernhof und spielen dort mit Hunden und Katzen. Zweimal steigen wir auf den Glockenstuhl des Kirchturms und lassen uns dort in schaurig-erwartungsvoller Vorfreude erschrecken vom 11-Uhr-Geläut. – Spontan laden uns zwei Kinder im Dorf ein, ihr neue «Schopf-Hütte» samt Balkon zu besichtigen. – Einer der Schnitzeljagd-Zettel ist in eine Baumasthöhle gefallen. Also muss versucht werden, den grossen Baum zu erklettern . . .  Und Einschlafen geht nicht, ohne nach dem Tagesrückblick noch eine Geschichte gehört zu haben.


 

Weitere Kinderlager:
__  April 2016: Drei Tage. Mit Besuch der Fledermäuse in Oberglatt.
__  August 2016: Drei Tage: Spiele, Kochen, Gespräche, Bauernhof, Geschichten, Film …
__  Februar 2017: Drei Tage: Schnitzeljagd und andere Spiele, Kochen, Basteln, Bauernhof und Kiesgrube, Tagebuchschreiben, Geschichten hören …
__  Januar 2018: Zwei Tage: Spiele, Bauernhof, Kochen, Modell-Eisenbahn, Geschichten erfinden …


Verwandte Projekte:
__  Familien-Animation
__  Familienlager Eritrea-Schweiz
__  Soziale Unterstützung

«Sprichst du europäisch?»

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Foto: Christian Fischer

Luzern, Juni 2015. «Sprichst du europäisch?» ist ein transdisziplinäres Kunstprojekt von Christian Fischer (Kunst und Vermittlung) und Jessica Prinz (Camera Arts).

 

Rollen, Wertungen und Vorurteile

In dieser Arbeit wird eine eritreischer Jugendlicher in verschiedenen Rollen dargestellt.

Jede Person hat – je nach Kontext – unterschiedliche Rollen und damit konnotierte Wertungen. Auf diese Weise entstehen negative und positive Vorurteile. Die Bilder und Aussagen, die im Kunstprojekt präsentiert werden, stehen oft im Kontrast zu den allgemein bekannten Bildern und Vorurteilen, die durch die Schweizer Medien über junge Flüchtlinge gestreut werden. Dadurch wird das Publikum zum Nachdenken angeregt und kann über eigene Vorurteile reflektieren.

Inhalt der Arbeit

Die Hauptperson der Arbeit ist Yonas, ein jugendlicher Eritreer. Er lebt seit vier Jahren in der Schweiz und redet fliessend Schweizer- und Hochdeutsch. Er ist Textiltechnologe im dritten Lehrjahr. Ausserdem ist er als Mediensprecher für die Eritreische Bewegung für Solidarität und Rettung der Nation (ESMNS) aktiv.

Seine Person wurde in drei Interviews von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Dabei wurde versucht, drei unterschiedliche Rollen hervorzuheben:

  • Yonas als Mediensprecher
  • Yonas als eritreeischer Jugendlicher
  • Yonas als politischer Denker

Ausstellungsform

Die Interviews werden an einem Tisch über einen Ipod mit zwei Kopfhörern präsentiert. Auf dem Tisch liegen 222 Fotos von Yonas, welche während der Interviews gemacht wurden.
Bewusst wird Yonas in einem Gespräch dargestellt und nicht in der Rolle, über die er befragt wird. So entsteht eine fiktive Nähe durch das Gegenübersetzen von Yonas und Publikum.
Das Publikum ist aufgefordert, passende Bilder zu den Aussagen zu suchen, die gerade gehört werden. Damit beeinflusst es aktiv die Präsentationserfahrung und interagiert. Es bestimmt Anordnung und Geschwindigkeit des eigenen Blickes auf die Hauptperson, indem es die Karten ordnet, unterschiedlich lange betrachtet und durchblättert.

 

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Ausstellungen

Die Idee ist, diese Arbeit als Langzeitprojekt weiterzuführen und weiterzuentwickeln und sie immer wieder in Kunst- und Nicht-Kunstkontexten auszustellen.

Wer interessiert ist, die Arbeit auszustellen oder deren Weiterführung finanziell zu unterstützen, melde sich bei:.