Kategorie-Archiv: Soziales

Pfadi: Interkulturelle Öffnung

nihhina stellt die Leiter des Ressorts „Interkulturelle Öffnung“ des Kantonalverbands der Pfadi SG/AR/AI.

Engagement für geflüchtete Kinder und Jugendliche

Am Wochenende vom 14./15. November 2015 trafen sich die Pfadis zur nationalen Delegiertenversammlung in Champéry. Rund 140 Delegierte der 22 kantonalen Pfadiverbänden stimmten über strategische und programmatische Inhalte der Pfadi in der Schweiz ab und riefen dazu auf, sich für von Krieg betroffene Menschen zu engagieren.

Im Kantonalverband St. Gallen-Appenzell wurden Olivia Fischer v/o Ombra und Christian Fischer v/o Pronto für das neue Ressort „Interkulturelle Öffnung“ einberufen.

Pronto und Ombra

Beide haben Kontakte zu Kindern und Jugendlichen mit einer Fluchtgeschichte und WG-Erfahrung mit geflüchteten Personen. Ihr Pilotprojekt war ein Familien-Pfadilager mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Bei Gesprächen mit gleichaltrigen, geflüchteten Leuten kommen Ombra und Pronto immer wieder auf die Pfadi zu sprechen: „Wenn andere Jugendliche zum ersten Mal von der Pfadi hören, denken sie, es ist ja nur Kinder-Hüten. Wir erzählen dann, wie wir Selbständigkeit, Offenheit und Teamgeist in der Pfadi gelernt haben. Wenn es uns gelingt, Kinder und Jugendliche, welche vor dem Krieg geflohen sind, auf Leiterstufe zu bringen, leisten wir einen grossen Beitrag zum Zusammenhalt in der Gesellschaft.“

„Die Bereitschaft unter Pfadis, auf Flüchtlinge zuzugehen, ist gross. Wir vermitteln Kontakte zu Familien und empfehlen den Leitern, das erste Mal persönlich am Wohnort der Kinder und Jugendlichen vorbeizugehen“, betont Pronto. Unterstützt werden sie dabei vom Verein nihhina – ein Verein für interkulturelle Freundschaften, Bekanntschaften und Nachbarschaften.

Kontakt:

www.archiv.nihhina.ch
www.pfadi-sgarai.ch

Soziale Unterstützung

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Im Rahmen unserer freundschaftlichen Kontakte werden wir auch um
verschiedene Hilfen gebeten. Beispiele sind:

Freundschaftshilfe

  • Geschichtenerzählen und Spielanimation bei Kindergeburtstagsfesten.
  • Mithilfe und Chauffeurdienste bei Umzug.
  • Vermittlung einer Katze.

Soziale Integration

  • Motivation und Unterstützung zum Teilnahme an den Gruppenstunden
    und Lagern von Jungwacht und Blauring.
  • Begleitung bei Gesprächen bei den Sozialen Diensten der Gemeinde.
  • Begleitung bei erstmaliger Teilnahme an der Frauenrunde im Quartier.
  • Besichtigung und Einschreibung in der Bibliothek.
  • Begleitung an Elternabende der Schule.

Familienbegleitung

  • Gemeinsames Lesen von Elternbriefen aus der Schule.
  • Vermittlung im Gespräch zwischen Mutter und Tochter.
  • Notfallmässiger Kinderhütedienst.
  • Begleitung bei einem Notfall ins Spital.
  • Gespräche zu Erziehungsfragen.

Gesundheitsberatung

  • Anleitung, wie Wickel bei gesundheitlichen Beschwerden
    angewendet werden können.
  • Anleitung und Übung, Verbände anzulegen.

Arbeitsintegration

  • Unterstützung bei Stellensuche und Stellenbewerbungen.
  • Mentor bei gemeinsamer Praktikums- und Lehrstellensuche.

Budgetberatung

  • Planung der Staffelung von Zahlungen bei Budgetknappheit.

Rechtshilfe

  • Kontakte zu Vermietern, Unterstützung bei Mietverträgen.
  • Schlichtungsanträge und Begleitung auf die Schlichtungsstelle für Miet- und Pachtverhältnisse.
  • Unterstützung bei Sozialhilfeanträgen und bei Gesprächen mit Sozialdiensten.
  • Abklärungen bei Krankenkassen.
  • Anfechtungen ungerechtfertigter Forderungen dubioser Anbieter
    von Filmabonnementen im Internet.
  • Übersetzen von Entscheiden der Migrationsbehörden in einfaches
    Deutsch und Besprechung der Situation.
  • Kantonswechsel-Wiedererwägungsgesuch für ein verheiratetes Paar mit zwei Kindern, das wegen überwiegendem «öffentlichem Interesse» (des aufnehmenden Kantons) während fünf Jahren in zwei verschiedenen Kantonen leben musste.
  • Begleitung bei der Anfechtung inhumaner Dublin-Entscheide.
  • Entwurf von Vereinsstatuten.

 


Verwandte soziale Projekte:
__  Familien-Animation
__  Näh-Atelier
__  Eritreischer Medienbund Schweiz
__  Bewerbungen schreiben

Projekt «Tell»

kartenspielFoto: Christian Fischer

Sarnen, Januar 2015. Olivia (23) ist für sechs Monate in die Zentralschweiz gezogen. Zusammen mit Christian (22) und Raphael (23) zogen wir eine Kulturreihe in einer Asylunterkunft auf. Entstanden sind intensive Kontakte zu geflüchteten Menschen.

Immer wieder kam die Frage «Wie kann ich Schweizer Freunde gewinnen?». Sie gab Anstoss zum weiterführenden Projekt «Tell». Dabei vermitteln wir Bekanntschaften zu Flüchtlingen in den sieben Gemeinden Obwaldens.

Wir halten uns an folgende Grundsätze:

  • Wir kennen die Flüchtlinge persönlich und über längere Zeit.
  • Die Flüchtlinge äussern ausdrücklich den Wunsch, Kontakt zu SchweizerInnen zu haben.

Dadurch können wir vertrauensvolle Kontakte garantieren.

Besonders suchen wir SchweizerInnen, für Kontakte zu 17- bis 28-jährigen jungen Erwachsenen sowie zu jungen Familien.

Kontakt: SMS «TELL» an
oder Email an.